Die letzten Wochen und Monate ist Greta bei mir etwas kurz gekommen. Erst kam die zweite Schwangerschaft, die körperlich sehr anstrengend war, dann die Geburt und mit ihr Olga, die alle Aufmerksamkeit verlangte. Gretas anfängliche Freude über das Baby verlor sich schnell und sie hätte ihre kleine Schwester gerne wieder verkauft oder wenigstens verschenkt. Das jetzt ständig jemand an ihrer Mama hing war nur schwer auszuhalten.
Kurz nach der Geburt stand auch noch der Umzug vor der Tür (welch passende Redewendung an dieser Stelle). Damit war Gretas reale Welt komplett aus den Fugen geraten. Sie musste Wohnung, Hof, Kita und beste Freunde zurücklassen und in einer ziemlich neuen Umgebung von vorne beginnen. Im neuen Haus beobachteten wir zunehmend, wie sie sich in eigenen Geschichten verlor, Figuren erfand und sich aus ihrer Umgebung zurückzog in eine imaginäre Welt aus Tänzerinnen und Tierpflegern. Immer wieder versuchte sie uns in die Geschichten miteinzubeziehen aber ich bin nicht besonders gut, wenn es um kindliche Rollenspiele geht.
Was ich allerdings liebe, ist basteln. Wenn ich könnte, würde ich das den ganzen Tag machen. Und mittlerweile bin ich auch ziemlich gut im „mit Greta basteln“. Über meine Schwierigkeiten diesbezüglich hatte ich in diesem Post schon mal geschrieben. Zu Anfang hatte ich viel zu genaue Vorstellungen vom Ergebnis. Ich wollte etwas erreichen und hatte die Schritte im Kopf, die nötig waren um dort hin zu kommen. Greta mit ihren damals 2,5 Jahren war das egal. Weil nix so geklappt hatte wie ich es wollte, bin ich fast ausgerastet. Am Schluss hat die gemeinsame Zeit keinem von uns Freude bereitet. Das war mir eine Lehre!
Heute kann ich es (meistens) einfach laufen lassen. Und ich kann es genießen mit Greta auf eine andere Weise in ihre Geschichten einzutauchen. Nicht mittels einer Verkleidung sondern mit Schere und Kleber. Wir kippen den gesamten Inhalt unserer Bastelkiste auf dem großes Esstisch im Wohnzimmer aus und legen los. Dabei darf Greta bestimmen und ich mache Vorschläge. Mit malen darf ich oder beim Aufkleben helfen, wenn’s doch noch etwas schwer geht, aber sonst nix. Gut so.
Vor einiger Zeit haben wir ganz süße 3D-Sticker von meiner Cousine geschenkt bekommen. Die wollte ich nicht Gretas kleinen Fingern überlassen, um sie wenig später vorsichtig wieder vom Kinderzimmerregal runterzupopeln. Dazu waren mir die hübschen Tiere eindeutig zu schade. Deshalb war klar, daraus muss ein Bild entstehen. Ich habe immer einen kleinen Vorrat an Bilderrahmen zu Hause, falls wir mal ein Geschenk basteln wollen. Ganz besonders gut kommen „3D“-Bilder an. Und ich liebe sie, weil man mit allen Materialien basteln darf die die Kiste hergeben: Bäckergarn, Papierkonfetti, Masking Tape, Filz, Stoff und noch so viel mehr.
Durch die Sticker war das Thema diesmal ein wenig vorgegeben und trotzdem ist eine wunderbare Greta-Phantasie dabei herausgekommen. Ein wilder Dschungel in dem sich allerhand tummelt und in dem es viel zu entdecken gibt. Und nebenbei bereichert dieser kleine Ausflug in Gretas Welt die Bildergalerie im Kinderzimmer, wo sie Tag für Tag in ihre Geschichten eintauchen und sich verlieren kann.
// Verwendetes Material
3D Sticker z.B. von Paper Poetry über idee. creativmarkt
Filzkugeln z.B. von Rico Design über idee. creativmarkt
Masking tape z.B. von Paper Poetry über idee. creativmarkt
Stoffabschnitte z.B. von Rico Design oder noch besser über den Stoffladen eures Vertrauens
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